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NCR Silver tritt in Konkurrenz zu Square und PayPal Here

KEY FACTS

  • Mit NCR betritt ein weiterer großer Spieler den Markt für mobile Payment

  • Konkurrenz für Square und PayPal Here

  • Kartenzahlungen über das iPad

  • Umfangreiche Datenanalysen für Händler

  • Weltweites Vertriebsnetz mit vielen Partnern

  • Partnerschaften mit Square und PayPal angedacht

REPORT

Quelle: NCR Silver

Der Markt für mobile Payment-Angebote ist weiter in Bewegung. Er wird nun um eine Komponente erweitert, die sich zum einen an kleinere Händler, zum andern aber auch an größere Unternehmen richtet, die bereits über ein Kassensystem verfügen.

NCR, ein weltweit agierendes US-amerikanisches Unternehmen und Weltmarktführer in den Bereichen Geldautomaten, Scannerkassen und Data Warehousing, hat jüngst angekündigt, ab Juni 2012 mit NCR Silver ein neues Produkt anzubieten.

Mit NCR Silver können Händler Kartenzahlungen via iPad durchführen und abwickeln. Wie schon Square und das ebenfalls angekündigte PayPal Here wird dies durch ein kleines Gerät möglich, das auf das iPad aufgesteckt wird. Damit ersetzt das iPad in einem ersten Schritt das klassische Point-of-Sale-Terminal. Darüber hinaus bietet die damit verbundene App umfangreiche Möglichkeiten, verschiedene Daten zu speichern und aufzubereiten:

  • Transaktions- und Zahlungsdaten

  • Warenbestände mitsamt Ein- und Ausgängen

  • personalisierte Kundendaten mit Kaufhistorie und Kaufgewohnheiten

Besonders die Möglichkeiten, die sich durch die Datenaufbereitung und das daran anschließende Customer Relationship Management ergeben, sind attraktiv. So können etwa Emails an einzelne Kunden verschickt werden, die bestimmte Kriterien erfüllen, beispielsweise den Kauf spezifischer Produkte.

NCR Silver tritt damit insbesondere in Konkurrenz zu Square, iZettle und PayPal Here. Was allein den Umfang der Features und Funktionen angeht, unterscheidet sich NCR Silver wenig von Square und iZettle. Anders als diese Unternehmen verfügt NCR jedoch über ein globales Vertriebsnetz, da es mit den größten Unternehmen in den Bereichen Telekommunikation, Finanzindustrie und Handel sowie mit Fluggesellschaften direkt kooperiert. Für Händler erwächst daraus unter anderem der Vorteil, im Bedarfsfall schnell und unkompliziert auf ein persönliches Support-Netz zurückgreifen zu können.

Während iZettle und Square ihre Geräte kostenlos an Händler ausgeben, scheint NCR allerdings ein Gebührenmodell für die Miete der Hardware zu planen. Wie dieses Modell konkret ausgestaltet sein wird, ist noch nicht ganz klar, es ist genauso von fixen 79 US-$ im Monat wie von Gebühren in Abhängigkeit von Funktionsumfang und Umsatz des Händlers die Rede. Inwieweit damit auch ein Service-Agreement verbunden ist, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Die Idee eines Gebühren­modells legt jedenfalls nahe, dass sich NCR auch an größere Händler mit ent­sprechenden Margen richtet. Square und iZettle hingegen sprechen mit ihren Produkten primär Händler an, für die sich eine teurere Ausstattung nicht rechnet. Diese Unterschiedlichkeit der Zielgruppen dürfte ein weiterer Grund sein, weshalb NCR das Gespräch mit Square, aber auch mit PayPal sucht. Über diese geplanten Partner­schaften ist jedoch noch nichts Näheres bekannt geworden.

Insgesamt zeichnet sich mit dieser Entwicklung ab, dass der Markt für mobile Payment eine nächste Phase erreicht. Nicht nur, dass sich große, global aufgestellte Unternehmen immer mehr in diesem Sektor engagieren und positionieren; sie beginnen zudem, mit anderen Unternehmen, insbesondere auch mit kleineren und jungen der Startup-Szene zu sprechen und mögliche Partnerschaften zu eruieren.

QUELLEN

http://www.fastcompany.com/1829829/square-worst-competitor-yet-ncr-paypal-intuit

http://www.ncr.com/newsroom/resources/silver-cloud

http://www.americanbanker.com/issues/177_16/NCR-debuts-cloud-mobile-payments-1046005-1.html?zkPrintable=1&nopagination=1

http://www.information-management.com/news/NCR-cloud-point-of-sale-software-10021850-1.html?zkPrintable=true

Unsere Autoren

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Artur Burgardt

Artur Burgardt
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Artur Burgardt ist Managing Partner bei CORE und spezialisiert auf das Management agiler Umsetzungsprojekte in komplexen Kontexten. Als ausgebildeter theoretischer Physiker sammelte er erste Berufs...

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Artur Burgardt ist Managing Partner bei CORE und spezialisiert auf das Management agiler Umsetzungsprojekte in komplexen Kontexten. Als ausgebildeter theoretischer Physiker sammelte er erste Berufserfahrung als Business Analyst bei großen Finanzdienstleistern und erwarb grundlegende Kenntnisse in der Entwicklung von Kernbankensystemen. Dieser Karriereschritt führte ihn zu CORE. Mit seinem umfangreichen Wissen verantwortet Artur neben den Projekten bei Klient:innen das Knowledge Management bei CORE.

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