Regulatorik als Initiator für Innovation

KEY FACTS

  • COREinstitute veröffentlicht Studie „Primat des Technologischen“

  • Einsatz neuer Technologie und Technologie Know-how im Management kritisch für Effizienzsteigerung und Erschließung Marktpotenzial

  • Innovation durch Technologieausrichtung der Organisation und Regulatorik

REPORT

Die Lage der Finanzinstitute bleibt angespannt. Diese Situation wird durch zunehmende Regulation verschärft. Um Regulatorik als Motor für Innovation zu nutzen, sind der Einsatz aktueller Technologien und agiler Herangehensweisen sowie eine stärkere Fokussierung auf IT-Know-how im Management der Institute erfolgskritisch. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Berliner COREinstitutes.

B31

Abbildung 1: Entscheidung der Lösungskonzepte in Abhängigkeit von Organisationsprägung

 

Verändertes Kundenverhalten, Niedrigzinsphase und neue Wettbewerber sind Zeichen eines umfassenden Wandels der Finanzindustrie. Banken sind gezwungen, effizientere Aufstellungen zu finden und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Meldungen über massive Stellenstreichungen der Institute sowie die jüngste Untersuchung des Internationalen Währungsfonds illustrieren die Situation der deutschen Kreditwirtschaft drastisch.

Für Banken stellen die in den letzten Jahren deutlich ausgeweiteten regulatorischen Vorgaben hohe Belastungen dar. Zwischen 2009 und 2015 wurden 42 EU-Verordnungen und -Richtlinien erlassen; ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Angesichts weiter abschmelzender Erträge werden steigende Fach- und IT-Aufwände zu deutlich höheren Anforderungen an das Manage-ment der Institute führen.

Erste Institute beginnen daher, Regulatorik in veränderter Weise zur Effizienz-steigerung in fachlicher und informationstechnischer Aufstellung zu nutzen. So gelingt es ihnen, hohe Effizienzsteigerungen aus technologischer Entwicklung zu heben und gleichzeitig Flexibilität für die Geschäftsentwicklung zu erreichen.

 

B31

Abbildung 2: Möglicher Effektkorridor agiler Methoden

 

Um regulatorische Vorgaben als vorrangig technologische Herausforderungen zu meistern, ist die Akzeptanz technologischen Know-hows in der Gestaltung der Herausforderungen notwendig. Die Gremien und Verantwortungsträger der Finanzinstitute sind aufgefordert, die veränderte Einbindung sowohl der Technologien als auch der Technologen zuzulassen. Technologiebeherrschung bildet die Grundlage, um Regulatorik als Motor für Innovation einzusetzen. Ob und wie sich die Potenziale der Open Source-Plattform in Finanzinstituten heben lassen, hängt von der Bereitschaft der Finanzinstitute ab, sich diesem neuen Ansatz gegenüber zu öffnen. Indem sie sich mit diesen veränderten Lösungsansätzen auseinandersetzen, können sie sich technologische Innovation erschließen und als Nebeneffekt ihre Technologie-Kompetenz in einem bislang nicht technologieaffinen Bereich stärken, sowie nebenher hohe Effizienzpotenziale in der Fach- wie IT-Organisation heben.

Die Studie zum Download finden Sie hier: www.coreinstitute.org

QUELLEN

Internet

Handelsblatt

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/deutsche-bank-stellenabbau-in-deutschland-schreitet-voran/14652214.html

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/commerzbank-streicht-6000-jobs-stellenabbau-in-der-branche/7680176-2.html

International Monetary Fund

https://www.imf.org/external/pubs/ft/gfsr/

Unsere Autoren